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Endstation Pasta

eine kulinarische Kabarett-Komödie von J.-M. Räber

Arthur bereitet seine Lieblingsspeise zu – Pasta – mit Raffinesse und Leidenschaft. Seine Verabredung lässt auf sich warten und so taucht er ein in immer tiefere Weisheiten der guten Küche. Ein Stück höhlengereifter Emmentaler bringt ihn zu der Frage, wo man vor einem Atomschlag am sichersten ist. Ein Messer führt ihn in die Mafia-Hölle von Chicago, er verführt die schönsten Frauen und kaltgepresstes Olivenöl deckt das am besten gehütete Geheimnis der Welt auf – der uneheliche Sohn des Papstes… . Arthur springt rasant in die verschiedensten Rollen, ein szenisches Highlight jagt das nächste und alles dreht sich immer wieder um das Eine … und ums Kochen.

Der Schauspieler und Regisseur Günther Hannes Hauptkorn bringt dieses irrwitzige Stück mit unglaublich viel Tempo und jeder Menge exotischen Zutaten auf die Bühne. Genießen sie diesen kulinarischen Theaterabend der Extraklasse – Guten Appetit!


 

Bericht aus der Schwäbischen Zeitung
Günther Hannes Hauptkorn mag's anspruchsvoll

LEUTKIRCH - Günther Hannes Hauptkorn hat ein über einstündiges schauspielerisches Feuerwerk gezündet. Am Sonntag ist er in der Malztenne der Brauerei Härle mit dem Stück "Endstation Pasta" aufgetreten.

 Mit seiner Komödie "Endstation Pasta" von J.-M. Räber hat der gelernte Schauspielerwieder einmal seine höchst eigene Vorstellung von unterhaltsamem und zugleich anspruchsvollem Kabarett aufgezeigt, gemäß des eingespielten bekannten Songs von Frank Sinatra "I did it my way": Hauptkorn baut dabei auf die ganze Palette seines schauspielerischen Könnens und verzichtet inhaltlich weitestgehend auf Plattitüden und kurzatmige Effekthascherei. Ein guter Kniff war diesmal die reale Zubereitung von Spaghetti Bolognese für ein verabredetes Essen mit seiner "Helga", auf einer Bühne, die in eine funktionsfähige Küche umgebaut wurde.


Leidenschaftlicher Koch

 

An diesem (Nudel-)Faden entlang hangelnd bricht nun bei diesem leidenschaftlichen Koch schon bei kleinsten Anlässen immer wieder die Fantasie ungebremst durch: Alle Register ziehend, nimmt Hauptkorn seine Zuschauer in Monologen, Pantomime, extatischer Aktion und laszivem orientalischem Tanz mit auf eine Weltreise, immer auf der Suche nach seiner Angebeteten, die allerdings-durchweg in ungeglückten Annäherungsversuchen endet.

Mit viel Tempo gerät er dabei gekonnt in unterschiedlichste Rollen und Situationen, um dann aber genau so abrupt wieder in die Wirklichkeit seiner dampfenden Küche zurückzufallen.

Auf diese Weise gelingt ein faszinierender kulinarischer Theaterabend, in dem zum Schluss aufgrund perfekter Regie-die Sauce nicht angebrannt ist und die Spaghetti wirklich auf dem Punkt, also "al dente", sind.

 
 

Bericht aus der Westallgäuer Zeitung

 

Günther Hannes Hauptkorn stürzt sich in das Unternehmen Pasta und steigert sich zu hochkomischer Theatralik

 Nein, dass Helga nicht zum Essen kommt, ist wirklich nicht schlimm. Es hat vollkommen gereicht, dass Arthur für sie Spaghetti Bolognese gekocht hat und das Publikum bei dieser Gelegenheit in die Töpfe und in etliche Winkel seiner revolutionären Seele gucken ließ.

«Endstation Pasta» hieß es am Samstag in der Cafeteria der Lebenshilfe in Lindenberg. Viele Zuschauer waren gekommen, darunter auch einige Kinder. Ein paar Minuten des Wartens und eine Stimme aus dem Publikum: «Ich hab schon Hunger» - dann war Hauptkorn auf der Bühne.

Mit Ziegenbärtchen und Unterhemd. Und bereit, sich als Arthur in das Unternehmen Pasta zu stürzen. Ein Stück von J. M. Räber. Das kochkursmäßig anläuft mit Möhren und Zwiebeln schneiden und allerlei Hinweisen auf die richtige Anwendung der Zutaten, angereichert mit diversen Ratschlägen diverser Arthur-Ex-Frauen, die nicht kochen konnten, aber gute Ratschläge erteilen. Und sich dann zu hochkomischer Theatralik steigert.

 Untergrundbewegung

 Hauptkorn läuft zur Hochform auf, wenn die Sauce alleine vor sich hin köchelt, er Pasta Pasta sein lässt und auf Fantasiereisen geht. Wenn er das nicht so wirklich zufriedenstellende Hackfleisch aus dem Metzgerladen zum Anlass nimmt, eine vegetarische Untergrundbewegung zu gründen und Schlachthof und Weinvorratskeller der Stadt zu stürmen. Wenn er mit Abdullah und einer australischen Kriegsberichterstatterin eine saubere Notlandung hinlegt oder in Chicago von Mafiaboss Gino dazu verdonnert wird, dessen 14-jährige Tochter zu heiraten.

Arthur springt in wildem Parcours von Schauplatz zu Schauplatz, vom Jeep aufs Kamel. Er hangelt, würgt, röchelt, er singt Frank Sinatras «I did it my way» und versteht als Ganzkörpermodell seine (wie er selbst sagt) zu kurzen Beine mit dem Rest des Körpers zu einem erotischen Gesamtbild zu vereinigen.

Er ist Einweiser im Gotthardtunnel, wo beim atomaren Supergau die Schweizer Zuflucht finden, die nicht in sicheren Bunkern sitzen. Und kaum hat er sich eine italienische Mutter gewünscht, wird er zum Kind des Papstes. Das im Vatikan solange quengelt und nicht gut tut («...sonst sag ich, wer mein Papa ist»), bis der Vater die Waffen streckt. Auch an der Nudelfront: «Gehns Kardinal Lehmann, bringens ihm seine verfluchten Spaghetti.»

 Zurück nach Lindenberg: Für die von Hauptkorn angerichtete Mahlzeit gabs reichlich Beifall. Und sie machte Appetit auf mehr. Hörte man doch auf dem Heimweg eine Mutter zu ihrem Kind sagen: «Nein, ich koch heute keine Sauce Bolognese mehr.»