Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Räuber. Schiller für uns

Schiller „light“ für Klassik-Muffel

Friedrich Schiller wäre wohl etwas irritiert. Seine mannhaften Räuber als Frauen? Dazu noch im Computer-Zeitalter? Und dann diese moderne Sprache?

In einer ebenso temperamentvollen wie emotionalen Inszenierung stellt die Theatergruppe „Szenenwechsel“ diese originelle Adaption „vor das Auge der Menschheit“ und macht die Essenz des Klassikers auf unterhaltsame Weise  greifbar.
Räuberhauptmann Karl mutiert zur charismatischen Charlotte Moor. Mit ihrer Bande, u. a. einer potentiellen Terroristin, einer Feministin und einer Computerhackerin, hat sie sich in einer alten Fabrikhalle eingenistet. Dort hängen die Räuberinnen, frustriert von der Realität, jede ihrem eigenen Heldentraum nach.

Charlotte, die zunehmend unter dieser Sinnlosigkeit leidet, möchte zurück zu ihrem Freund Volker (Schillers Amalia) ins bürgerliche Leben, was ihre eifersüchtige Schwester Franziska (Bruder Franz) mit einer  Intrige zu verhindern weiß.

Im Räuberlager entbrennt ein Machtkampf zwischen Geld-Gier, Gewalt und egoistischem Heldentum. Die Bremsen versagen, und während der Zug ins Verderben rast, blitzen, wie Funken an der Oberleitung, immer wieder Schillers Sprachschätze auf. Der Dichter wäre am Ende begeistert und alle, denen der Zugang zu klassischen Stücken bisher fehlte, ebenfalls.