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       Schatten der Nacht  --  Lond it luck

Die Eglofser sind dafür bekannt, ihre Geschichte zu spielen. In  „Schatten der Nacht“ beschreiten sie heuer neue Wege. Der Blick richtet sich nach vorn. Irgendwann im 22. Jahrhundert. Die Menschen leben in einem totalitären System. Bequem, aber unfrei. Der Zentralcomputer manipuliert ihre Gehirne. Ein gnadenloser Kontrollrat überwacht alle und alles. Jeder lebt für sich allein. Misstrauen und Angst prägen das Zusammenleben. Kontrollrat Cyber hetzt jedem die Meinungspolizei auf den Hals, der sich nicht konform verhält. Selbst ihrem Kontrollrats-Kollegen Gordi spioniert sie argwöhnisch hinterher. Fortpflanzung ist zur planbaren Menschenzucht verkommen. Leihmütter gebären Kinder nach künstlicher Befruchtung. In dieser Welt ist die Geschichte ausgelöscht. Eglofs ist zum Museumsdorf degradiert. Dort wird Besuchern eine finstere Vergangenheit vorgegaukelt. Sie lässt das Jetzt in umso hellerem Licht erstrahlen. Im Museumsdorf leben Micki, das unerschrockene Mädchen und Maxi, der aufgeweckte Junge, den ein Geheimnis umgibt. Bald sollen auch sie an den Zentralcomputer angeschlossen werden. Die jungen Leute stellen Fragen. Auf der Suche nach Antworten entdecken die  Menschen im Museumsdorf schließlich die wahre Geschichte wieder - und den Wert der Freiheit. Unmut regt sich, doch die Meinungspolizei ist  schon auf dem Weg.……

Von: Karl Stiefenhofer und Günther Hannes Hauptkorn
Regie: Günther Hannes Hauptkorn


Karten unter: 07566 / 90 77 23

oder unter: ghv@eglofs.de

Weitere Bilder finden Sie in der Galerie


 

Pressebericht vom 29.06.15 (SZ - Vera Stiller):

Düstere Zukunftsvisionen und der Wunsch nach Freiheit
Theaterstück „Schatten der Nacht“ von Karl Stiefenhofer und Günther Hannes Hauptkorn feiert gelungene Premiere im Eglofser Stillen Winkel

 Für Karl Stiefenhofer, dem Autor vieler historischer Bühnenstücke mit Bezug zu Eglofs, war „die Zeit reif für einen Blick in die Zukunft“. Regisseur Günther Hannes Hauptkorn hat diese Idee begeistert aufgegriffen und zusammen mit Stiefenhofer das Drehbuch geschrieben. Hauptkorns Inszenierung von „Schatten der Nacht“ wie die Ausgestaltung des dreistündigen Schauspiels und die schauspielerische Leistung aller Laiendarsteller fand nach der Premiere am Samstag ein durchweg positives Echo.

Fremdgesteuerte Gehirne, überwachtes Handeln

Der Stille Winkel in Eglofs empfängt die Besucher mit einem ungewöhnlichen Bild. Weiße und schwarze Vorhänge verhüllen den Dorfstadel, das Museum und das angrenzende Badhaus. Nur eine Holzfläche vor der Tribüne zeigt an, dass hier Theater gespielt werden soll. Dann kommen sie heraus, die „Manipulatoren“ und der „Kontrollrat“, um die Zuschauer in das 22. Jahrhundert mitzunehmen, in dem die Menschen in einem totalitären System leben. Ihre Gehirne werden per Zentralcomputer fremdgesteuert, ihr Handeln überwacht.

Doch es kommt noch schlimmer. In einem „Leihmütterhaus“, im Schatten der Nacht, leben Frauen, die plangemäß Kinder nach einer künstlichen Befruchtung zur Welt bringen müssen. Widersetzen sie sich wie alle anderen Frauen und Männer der Obrigkeit, droht das „Ruheland“. Dabei wird immer wieder beteuert, dass nur dann, wenn alle Menschen gleich sind, der „Himmel auf Erden“ eintreffen kann. Dass „Gottlieb“, von dem man sich einmal in der Woche Kraft und Zuversicht holen soll, der „alle glücklich machende Staat“ ist. In diese Welt hinein, in der Geschichte ausgelöscht und Eglofs zu einem Museumsdorf verkommen ist, wird ein auf natürliche Weise gezeugtes Kind geboren. Ein Kind der Liebe, die längst vergessen schien. Was sich daraus entwickelt, wie sich die Menschen auf ihre Geschichte, auf den wahren Wert der Freiheit zurückbesinnen und wie sie dafür kämpfen, das soll hier nur kurz angedeutet werden. Für alle Besucher, die in den nächsten Wochen in den Stillen Winkel und zum „Schatten der Nacht“ kommen, soll die Spannung erhalten bleiben.

Was aber unbedingt erwähnt werden muss, das sind das stimmige Bühnenbild samt Requisiten und die ausgeklügelte Technik. Die Kostüme lassen nichts zu wünschen übrig, der großartigen Maske kommt gerade für den „Zukunftspart“ eine besondere Bedeutung zu. Die Souffleusen sind überaus aufmerksam, müssen dank der Textsicherheit der Darsteller aber selten eingreifen.

Darsteller machen ihre Sache großartig

Apropos Darsteller: Ob Haupt- oder Nebenrolle, ob Mitglieder des Systems, duldsames Volk oder die Bewohner im Museumsdorf, die ihren Besuchern aus der „strahlend neuen Welt“ Gegebenheiten aus „finsteren vergangenen Zeiten“ vorspielen – sie alle machen ihre Sache so großartig, dass man vor jedem Einzelnen den imaginären Hut ziehen möchte. Deutlich ist zu spüren, wie sie Freude an ihrem Spiel haben, wie es ihnen gefällt, ihren Part zur Handlung des ungewöhnlichen Theaterstückes, das Bezüge zur Argenbühler Wirklichkeit nicht ausspart, beitragen zu können. Weiter so – „lond it luck!“


                                                                Bericht von Allgäu-TV:
                                                                                     (ab Min 23:45)